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Zur DIN EN ISO 6946

Die Berechnung von Wärmedurchlasswiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient von Bauteilen wird in der DIN EN ISO 6946 geregelt.

Die Berechnung der Werte ist für die Bestimmung der energetischen Leistung von Gebäuden unerlässlich – zumal sie Grundlage für die Vergabe des begehrten Energieausweises sind.

Durch Schaffung der DIN EN ISO 6946 besteht ein anerkanntes standardisiertes Verfahren zur Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten – auch U-Wert genannt – eines Gebäudes.

Geltungsbereich der Norm

Die Berechnungsverfahren der DIN EN ISO 6946 gelten für flächige, luftberührte, inhomogene Bauteile. Unter inhomogenen Bauteilen sind solche zu verstehen, die nicht durchgängig aus einem Material und somit aus mehreren Schichten bestehen. So werden bspw. in Außenwänden Isolier- bzw. Dämmstoffe eingebracht, die aus einem anderen Material als die Wand selbst bestehen.

Da verschiedene Materialien auch variable Wärmeleitfähigkeit aufweisen, hat dies Auswirkungen auf den Wärmedurchgangskoeffizienten. Die Ermittlung des U-Werts für diese inhomogenen Bauteile ist nun also durch die Norm DIN EN ISO 6946 geregelt. Die Ermittlung von U-Werten für Fenster, Türen sowie andere verglaste Bauteile und erdreichberührte Elemente ist nicht Aufgabe der DIN EN ISO 6946, sondern wird in anderen Normen ( bspw. DIN EN ISO 12567-1) geregelt.


Das Verfahren im Einzelnen

Die für die Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten relevanten Größen sind:

  • Wärmeübergangswiderstand Innenraum – Rsi
  • Wärmeübergangswiderstand Außenluft – Rse
  • Wärmedurchlasswiderstand d/λ

Die Wärmeübergangswiderstände werden von der Bauteiloberfläche zur Luft – je nach Größe innen oder außen – gemessen und sind abhängig von der Windgeschwindigkeit sowie der Richtung des Wärmestroms.

Im Zuge der Vereinfachung sind die entsprechenden Werte innerhalb der DIN EN ISO 6946 in einer Tabelle angegeben. Die Einheit des Widerstands ist dabei (m2K)/ W, was dem Kehrwehrt des Wärmedurchgangskoeffizienten entspricht.

Der Wärmeübergangswiderstand selbst ist allerdings in seiner Berechnung als Kehrwert des sog. Wärmeübergangskoeffizienten zu sehen.

Die Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten für flächige, luftberührte inhomogene Bauteile wird gemäß DIN EN ISO 6946 folgendermaßen durchgeführt:

Formel für Wärmedurchgangskoeffizienten

Die Einheit des Ergebnisses ist folgerichtig wiederum die dem U-Wert eigene W/(m2K). Der Unterschied zu früheren Verfahren, die als Ergebnis noch den sog. k-Wert kannten, liegt in der Berücksichtigung der Wärmeübergangs- und -durchlasswiderstände. Das veraltete Verfahren nutzte hier lediglich die k-Werte der Bauteile in Verbindung mit den Flächenanteilen der Bauteile.

Da im Bereich des Wärmedurchgangskoeffizienten bereits 0,01 W/(m2K) einen erheblichen Unterschied in der Wärmedämmleistung des Gebäudes ausmachen, ist die Umstellung auf das neue Berechnungsverfahren nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Insbesondere bei Neubauten, die nach dem Gebäudeenergiegesetz – GEG – konstruiert sein müssen, ist die Energieeffizienz ein bedeutsames Thema. Darüber hinaus spart ein niedriger Wärmedurchgangskoeffizient bares Geld in der Abrechnung.


Optimales Verfahren für energetische Optimierung

Die DIN EN ISO 6946 vereinfacht und optimiert somit die Bestimmung des U-Werts für flächige Elemente, die aus inhomogenen Materialien bestehen und mit der Außenluft in Berührung kommen. Die Wahl der richtigen Wände für ein energieeffizient gebautes Haus wird somit für den Bauherrn also bspw. vereinfacht. Des Weiteren ist es ihm möglich, eine informierte Abwägung zwischen den Kosten für hochwertiges, optimal dämmendes Baumaterial und den möglichen Kosten für erhöhten Energieverbrauch bei der Nutzung von weniger gut dämmendem Material durchzuführen. Zahlreiche andere Normen verweisen auf die Berechnungsverfahren aus der DIN EN ISO 6946. So z.B. die Norm 4108, die sich mit dem Wärmeschutz im Hochbau befasst.

Um dem Bauherrn – und gegebenenfalls auch Architekten und Gutachtern – jedoch aufwendige Berechnungen zu ersparen, stellen einige Institute automatisierte Kalkulationssoftware zur Verfügung, die einem den Rechenweg abnimmt. Dies gilt nicht nur für die DIN EN ISO 6946, sondern auch für andere Normen. So ist ein sog. Bauteilkalkulator auf der Seite des ZUB (Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V.) verfügbar. Das ZUB ist ein Forschungsinstitut, das der Universität Kassel angehört und die energetische Optimierung von Gebäuden besonders in den Mittelpunkt stellt. Eine professionelle Kalkulationssoftware vereinfacht dabei nicht nur die Auswahl, sondern zeigt auch eventuelle Schwächen in der Planung auf.

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