EN 12207
Regelungen der Luftdurchlässigkeit bei Türen und Fenstern.
Die Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Türen ist ein wichtiges Element in Fragen der Wärmedämmung, aber auch wenn es darum geht, Schimmel in den Wohnräumen auszuschließen.
Denn ein hermetisch abgedichteter Raum ist ebenso wenig wünschenswert wie ein Raum, der durch unzureichende Dichtung oder gar einen dauerhaft bestehenden Luftzug das wärmetechnische Verhalten des Wohnraums negativ beeinflusst.
Die DIN EN 1026 regelt die Prüfung der Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Türen und gilt daher als Prüf-Norm. Gewisse Vorgaben für die Prüfreihe müssen dabei erfüllt werden.
Sowohl Fenster als auch Türen können aus unterschiedlichen Materialien mit variablen Eigenschaften bestehen. Je nach Material ist hier auch die Luftdurchlässigkeit von jeweils unterschiedlicher Natur. Die Prüfungen nach DIN EN 1026 sind daher auf Bauteile aus jeglichen Baustoffen anzuwenden, um exakte Angaben machen zu können. Die bei Fenstern und Türen am häufigsten genutzten Materialien sind:
Während Holz eine natürliche Luftdurchlässigkeit besitzt, werden bei den anderen Baustoffen technische Hilfsmittel nötig, um einen gesunden Luftaustausch gewährleisten zu können. Zur genauen Prüfung der Bauteile wird in der DIN EN 1026 ein genormtes Verfahren beschrieben, das die Messung transparent und unkompliziert ermöglicht.
Für das standardisierte Prüfverfahren gemäß DIN EN 1026 sind die folgenden Elemente notwendig:
Prüfkörper – in diesem Fall Fenster und Türen – müssen nach DIN EN 1026 in verschlossenem und verriegeltem Zustand geprüft werden. Bei Modellen mit einer Mehrfach-Verriegelung muss das Bauteil also versperrt werden. Darüber hinaus bleiben festverglaste bzw. fest montierte Flügel beim Testverfahren nach DIN EN 1026 unberücksichtigt. Ebenso gilt die Norm nicht für Fugen, die zwischen Rahmen und Mauerwerk liegen. Diese müssen während der Prüfung nach DIN EN 1026 abgeklebt werden, um das Ergebnis nicht zu beeinflussen.
Die Prüfkörper werden in zwei Durchgängen getestet: Zunächst wird eine Prüfkammer mit bekannter Luftdurchlässigkeit genutzt, bevor eine Kammer mit unbekannter Durchlässigkeit von Luft zum Einsatz kommt. Während des Verfahrens werden nun verschiedene positive sowie negative Druckstufen aufgebaut, die auf die Prüfkörper treffen. Es erfolgt nun die Messung, wie viel Luft bei welchen Druckstufen durch die fraglichen Körper dringt. Auch der jeweils verwendete Luftdruck ist in der DIN EN 1026 normiert und unterscheidet zwischen der Prüfung von Fenstern und Außentüren in Abgrenzung zu Innentüren. Weitere, zur genauen Prüfung notwendige Werte sind die Fugenlänge sowie die Fläche der Fenster- und Türmodelle. Nur so kann möglichst exakt bestimmt werden, wie gut oder schlecht sich die Durchlässigkeit auf das gesamte Bauteil bezogen darstellt.
Die Bauteile werden in verschiedenen Abstufungen auf ihre luftdurchlässigen Eigenschaften hin untersucht. Diese verteilen sich von 50 bis 600 Pascal (Pa) im positiven wie im negativen Bereich. Die Messung liefert als Ergebnis den sog. Volumenstrom. Dieser gibt wiederum an, welches Volumen eines Mediums – in diesem Fall Luft – innerhalb einer bestimmten Zeit durch den Querschnitt eines Körpers fließt.
Da jedoch die Geschwindigkeit von Luft durch einen Querschnitt nicht konstant ist, wird hier unter Verwendung einer mathematischen Methode – der Integralrechnung – ein Mittelwert bestimmt. Mit diesem ist nun die zuverlässige Berechnung des Volumenstroms nach DIN EN 1026 für jedes gewünschte Material möglich.