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Klarglas – unser Favorit seit über fünfzig Jahren

Klarglas, Floatglas, Flachglas oder Fensterglas – all diese Begriffe bezeichnen eine Glasart, die sich seit ihrem revolutionären Herstellungsverfahren in den 1960er Jahren fast überall durchgesetzt hat. Sie findet Verwendung in Glasscheiben, wie wir sie heute kennen und lieben:

Fenster, Vitrinen, Glastüren, Spiegel, Autoscheiben, Displays von Elektrogeräten und sogar Solarglas für Photovoltaikanlagen – sämtliche Gegenstände wären ohne Klarglas nicht mehr vorstellbar.

Dabei ermöglicht es maximale Transparenz und Lichtdurchlässigkeit und trägt somit erheblich zu unserem Wohlbefinden im Alltag bei.

Was ist Klarglas?

Glas ein sehr spannender Werkstoff, der uns in heutiger Zeit öfter denn je begegnet. Und das mit Recht, denn kaum ein anderes Material zeigt sich so klar, vielfältig und formbar, im Großen wie im Kleinen. Ob für ein hippes (Wohn-) Studio, ein zeitgenössisches Museum oder neue Veranstaltungshallen, Flughäfen etc. – Architekten setzen immer mehr auf ganzverglaste Fassaden. Was viele gar nicht vermuten: Glas besteht zu über 70 Prozent aus Sand! Dazu werden zuerst meist Kalk, Dolomit und Soda gemischt, die ganze Masse extrem erhitzt und verschmolzen. Die Transparenz entsteht erst beim Abkühlen. Einige Gläser werden wiederum aus reinem Siliciumdioxid, sogenanntem „Quarzsand“, gewonnen. Zu den Vorteilen von Glas gehören unter anderem folgende:

  • durchsichtig und lichtdurchlässig (Lichttransmissionsgrad liegt bei ca. 90%)
  • keine Bildung von Blasen und Schlieren
  • ab ca. 1000°C verformbar (bzw. nach Maß zuschneidbar), hoher Schmelzpunkt (ab ca. 1400°C)
  • witterungsbeständig
  • glatt, leicht zu reinigen
  • gasdicht
  • geruchsfrei
  • wiederverwertbar

Weißglas und Floatglas Vergleich


Klarglas bezeichnet wiederum die Glasart, die heute als Ausgangspunkt für unzählige weitere Glasarten dient und im sogenannten „Floatprozess“ hergestellt wird, der weiter unten erläutert werden soll. Als formbares Element kann Glas für die unterschiedlichsten Produkte verwendet und in jeglichem Maß weiterverarbeitet werden: So dient es zu Verglasungen für Fenster, Schiebetüren, Ganzglastüren, Leuchten oder Glühbirnen; ebenso bestehen Möbel, Brüstungen, begehbare Böden, Wintergärten, Duschkabinen, oder Gewächshäuser aus ihm. Klarglas kann auch als Ornament im Türblatt von Türen, in Spiegelreflexkameras oder Displays Verwendung finden. Daneben ist es auch in seiner Farbe variabel: Von Natur aus bringt es meist einen leichten Grünstich mit sich, besonders an den Kanten. Das ist ganz normal und den Eisenoxiden geschuldet: Je höher die Glasstärke ist, desto intensiver fällt die grünliche Färbung aus. Möchte man das nicht, kann man zu eisenoxidfreiem Weißglas greifen – dieses ist besonders hochwertig und klar, doch nicht ganz so günstig wie das Standardprodukt: Hier kommt es vor allem auf die konkrete Nutzung und Ausrichtung der Glasfläche an. Ebenso 

ist natürlich eine gewollte Pigmentierung von Glas möglich (weiß, rot, blau, rosa etc.).

Klarglas im Bad


Experte
Vanja - Kundenbetreuung -

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Gibt es Klarglas auch mit selbstreinigenden Eigenschaften?

 

- Es gibt verschiedene Varianten von Klarglas. Ist es auf der Außenseite beschichtet, werden unter Sonneneinstrahlung organische Verschmutzungen entfernt. 

- Sobald Wasser auf die Scheibe trifft, verteilt sich dank der Wechselwirkung mit dem Wasser ein dünner Film auf der Scheibe und Verschmutzungen werden heruntergespült.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           


VORSICHT: „Glastüren“ werden oft als Überbegriff verstanden, können aber unterschiedliche Dinge bezeichnen: Nicht zu verwechseln sind Haustüren mit Glaseinsatz neben einer Ganzglastür im Innenbereich (Zimmertüren). Neben der klaren Variante kann allerdings sowohl innen als auch außen Milch-, Struktur- oder Ornamentglas eingesetzt werden, um den Sichtschutz zu gewähren. Die Ganzglastür im Innenbereich besteht aus Sicherheitsgründen meist aus Einscheibensicherheitsglas (ESG).


Was sind Klarglasscheinwerfer?

Scheinwerfer mit Freiformreflektoren gehören heute zur Standardausstattung von Fahrzeugen: Durch diese Scheinwerfer fallen Streuverluste durch die Scheibe weg: Sie helfen dabei, den Lichtkegel scharf zu begrenzen und in eine asymmetrische Form zu bringen. 

Das sorgt dafür, dass der Gegenverkehr nicht geblendet wird. In Ländern mit Linksfahrgebot muss u.U. die Ausrichtung umgestellt werden.

Klarglasscheinwerfer

Material mit Funktion

Glasscheiben sind optisch meist sehr reizvoll, müssen in vielen Fällen aber auch gewisse Schutzfilter und -funktionen mit sich bringen: Beim Dach von Gewächshäusern muss man zum Beispiel darauf achten, dass die Pflanzen genügend Schatten bekommen, da der starke Lichteinfall durch die Glasscheibe zum Austrocknen oder gar zum Verbrennen der Pflanzen führen kann. Sitzt man im Hochsommer in einem Fahrzeug, ist man hinter einfachen Scheiben schädlicher UV-A-Strahlung ausgesetzt. Ein weiteres Risiko von Flachglas stellt sein Verhalten im Falle eines Bruchs dar – die scharfkantigen Scherben bergen eine große Verletzungsgefahr. Mithilfe spezieller Folien, Chemikalien, Beschichtungen oder Klebetechniken kann aus einfachem Klarglas aber auch Verbundsicherheitsglas (VSG) hergestellt werden. Dieses minimiert die Gefahr (besonders im Auto!) und erhöht bei Fenstern und Türen außerdem den Einbruchschutz. Bei Fenstern und Türen wird heutzutage aufgrund der Energieeffizienz ohnehin nur noch äußerst selten eine 1x- Verglasung verwendet, sondern sogenanntes „Mehrscheiben -Isolierglas“. Weiterhin kann Klarglas zu folgenden Verglasungen mit Schutzfunktion verarbeitet werden:

  • Einscheibensicherheitsglas (ESG)
  • Verbundsicherheitsglas (VSG)
  • Durchwurf- und durchbruchhemmende Verglasungen
  • Brandschutzglas
  • Sonnenschutzglas (Flachglas an sich bietet keinen oder nur sehr geringen UV-Schutz!)
  • Wärmeschutzglas
  • Teilvorgespanntes Glas (TVG)
  • Drahtglas aus Gussglas
  • Intelligentes Glas (z.B. thermo- oder elektrochrom)

Das Floatglas-Verfahren: Wenn Glas baden geht

Klarglas wird, wie oben angekündigt, im sogenannten „Floatverfahren“ hergestellt. Dieser industrielle Herstellungsprozess hat in den 1960er Jahren das Fourcault-Verfahren abgelöst und dient seitdem der weltweiten Produktion von Glasprodukten aller Art. Das Einzigartige an ihm: Zunächst werden einzelne Bestandteile zu einer flüssigen Glasmasse geschmolzen, anschließend leitet man diese Masse in ein Bad aus Zinn. Das leichtere Glas vermischt sich allerdings nicht mit dem schweren Metall, sondern schwimmt bzw. treibt (engl. to float) darauf. Die Oberflächenspannung des Zinns und der niedrige Schmelzpunkt des Metalls führen zu einer extrem glatten Oberfläche. Anschließend wird die kontinuierliche Glasmasse aus ihrem Zinnbad gezogen, in einen Kühlofen geleitet und langsam auf Raumtemperatur abgekühlt, sodass einzelne Glasscheiben auf bestimmte Längen und Breiten zugeschnitten werden können.
In Europa beläuft sich die Standardgröße in der Produktion mittlerweile auf 6 m Länge und 3,21 m Breite. Die gewünschte Glasdicke erreicht man wiederum durch die Geschwindigkeit, mit der das flüssige Glas auf das Zinnbad läuft. Hier sind heutzutage Stärken zwischen 2 und 24 mm üblich. Bevor aus Klarglas ein bestimmtes Produkt wird, müssen seine Kanten bearbeitet werden. In Anwendungsbereichen, in denen die Glasscheibe einen Rahmen erhält, kann die Kantenbearbeitung übergangen werden. 
Für alle weiteren Zwecke müssen die Kanten der Scheibe jedoch poliert oder geschliffen

werden, da sie sonst scharf und gefährlich wären. Mit dem Floatglas-Verfahren lässt sich heute rund ein Kilometer Flach- bzw. Klarglas hoher Qualität pro Stunde produzieren. Unglaublich, oder? 

Klarglas Details


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Gibt es noch andere Beschichtungsmöglichkeiten?

 

Ja, möglich sind zum Beispiel auch Sonnen- oder Brandschutzbeschichtungen.

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

Klarglas und Sonnenschutz

Ein Gewächshaus aus Klarglas? Nicht sehr empfehlenswert:

Zwar lässt einfaches Flachglas sehr viel Licht ein, was durchaus wichtig für das Pflanzenwachstum ist, scheint die Sonne jedoch sehr intensiv, können empfindliche Pflanzen verbrennen, da die Licht-, Hitze- und UV-Durchlässigkeit extrem hoch sind.

Darum setzt man entweder auf trübere Milchglas Fenster oder auf Stegdoppelplatten, die das Sonnenlicht streuen und gleichmäßig verteilen.

Besteht Ihr Gewächshaus aus Klarglas, sollten Sie den Pflanzen im Sommer mit Jalousien oder anderen verdunkelnden Maßnahmen Schatten spenden.

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