Scheibenzwischenraum
Der Scheibenziwschenraum als Sonnen- und Wärmeschutz. So funktioniert es.
Unter dem Begriff „Fensterladen" versteht man eine bewegliche Vorrichtung vor Fenstern und verglasten Türen. Meist besteht sie aus drehbaren Klappen, die man schließen kann. Aus Platzgründen werden die meisten Fensterläden nicht innen, sondern außen am Gebäude befestigt.
Sie bieten nicht nur Innen- und Außenschutz vor Sonne, Kälte, Unwetter und Einbrechern, sondern gestalten unsere Hausfassaden auch optisch. Daher müssen sie so gefertigt sein, dass sie widerstandsfähig gegen die Naturgewalten sind und die Bausubstanz schützen. Heutzutage dienen sie auch nicht zuletzt der effizienten Nutzung von Energie.
Die altbewährten Vorrichtungen vor unseren Fenstern und Türen werden unterteilt in Stell-, Schiebe-, Schlag- und Klappläden. Noch bevor es das Fensterglas gab, sollten sie unsere Innenräume vor Wind und Wetter schützen. Später dienten sie neben dem Schutz der Glasfront auch dem Einbruch- und Sichtschutz, besonders in südlichen Regionen auch dem Sonnenschutz. Heute sind sie vor allem ein dekoratives Highlight, zum Teil sogar nur feststehend und setzen mit ihrer Farbe das Mauerwerk perfekt in Szene. Für das Material wurden seit jeher diverse Holzarten, oft in typischer Lamellen-Optik, eingesetzt, bis auch Modelle aus Kunststoff und Aluminium auf den Markt kamen, die nahezu wartungsfrei sind. Verschiedene Formen, Muster und Farben fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des Gebäudes und werten es charmant auf. Dabei wirken Kunststoff-Modelle natürlich moderner als ihre alten Brüder aus Holz, die wiederum viel Pflege benötigen. Hier folgt eine Übersicht der gängigsten Bauweisen von Fensterläden:
Bei einem Stellladen handelt es sich um einen Klapp- oder Rollladen, der sich ausstellen lässt. Das heißt, man kann ihn mechanisch fixieren, und zwar weg von der Fassade zeigend. Diese Fensterläden schützen vor Einsicht und Unwettern, während gleichzeitig Licht und Luft in die Innenräume gelangen kann.
Diese Art ist nur aus optischen Gründen am Gebäude angebracht und besitzt keine technische Funktion. In vielen Teilen Deutschlands sind sie von großer Tradition geprägt und wurden in ihrer Geschichte je nach Region ganz individuell gestaltet. Von Hand hergestellt, ist das Muster auf ihrer Oberfläche von Fall zu Fall unterschiedlich – und einmalig.
Schiebeläden und der klassische Klappladen sind in der Tradition vornehmlich im süddeutschen Raum beheimatet, während der Schlagladen eher ein Element des norddeutschen Hausbaus darstellte.
Die Beschläge und Lamellen der Fensterläden können nach Art ihrer Verwendung als ein Element der Dekoration und als Sicherung des Fortbestandes der traditionellen deutschen Architektur gesehen werden.
Bei Schiebeläden werden die Flügel nicht nach außen aufgeklappt, sondern auf eine Schiene montiert und parallel zur Fassade vor die Glasscheibe verschoben. Die Verschiebung kann dann manuell oder mechanisch erfolgen. Die Zugkräfte, die bei einem normalen Fensterladen mit großer Breite auf die Eckverbindungen wirken und langfristig zu einem Absinken der Ecken führen können, sind bei Schiebeläden nicht vorhanden, da hier die Beschläge an beiden Seiten befestigt werden.
Klappläden erfüllen seit Jahrhunderten die Aufgabe des Sichtschutzes und der Verdunkelung von Räumen. In mittelalterlichen Städten bestimmen sie sogar mitunter das ganze Stadtbild. Das Innere der Flügel besteht meist aus Lamellen, zwischen denen auch in geschlossenem Zustand gelüftet werden kann. Dabei werden zwei meist aus Holz bestehende Flügel außen an die Fassade des Hauses montiert, die bei Bedarf geschwenkt werden, z.B. um einen Raum abzudunkeln. Die zwei meist aus Holz bestehenden Flügel der Klappläden werden außen an die Fassade des Hauses montiert und bei Bedarf vor das Fenster geschwenkt. Klappläden sind meist außen am Blendrahmen, der Laibung oder dem Mauerwerk befestigt. Dabei werden Haken oder auch Kloben an der Wand angebracht. Diese Kloben sind senkrecht stehende Bolzen, in die die Flügel anschließend eingehängt werden können. Die Beschläge an den beweglichen Teilen der Fensterläden werden Bänder oder Ladenbänder genannt. Sie werden quer an den Läden montiert und passen mit ihrer Öffnung auf die Haltebolzen der Kloben. Bei schwereren Klappläden können statt normaler Ladenbänder sogenannte Winkelbänder montiert werden, die mit ihrer Konstruktion die Ecken der Läden verstärken. Ist das Fenster zu hoch, um die Klappläden nur an zwei Beschlägen zu halten, kann zusätzlich in der Mitte ein Kreuz- oder Mittelband eingesetzt werden.
Mit einem Ladenhalter oder Ladenrückhalter werden die offenen Flügel fixiert. Das Innere der Flügel besteht meist aus Lamellen, zwischen denen auch bei geschlossenen Läden durch ein offenes Fenster ein Luftaustausch stattfinden kann. Früher ausschließlich aus Holz (z.B. aus Eiche oder Lärche) angefertigt, werden die Produkte heute auch ganz modern aus Alu oder Kunststoff gebaut.
Mit dem Aufkommen der einfacher zu bedienenden Rollläden werden Klappläden heute nur noch selten eingesetzt.
Heutzutage werden Neubauten kaum noch mit Klappläden ausgestattet. Stattdessen hat der Rollladen aufgrund seines gleichen Funktionsumfangs im Sinne der Sicherheit, des Sichtschutzes und der Verdunklung und seiner leichteren Bedienung seinen Vorgängern den Rang abgelaufen. Markisen, Rollos und Jalousien, die nach Maß gekauft werden können, ergänzen das bewegliche Spektrum noch zusätzlich. Ein weiterer Vorteil: Die Rollsysteme können heute auch ganz praktisch mit Insektenschutz kombiniert werden und erlauben sogar eine elektrische Kontrolle. Dabei sind Alu und Plastik um einiges unkomplizierter und resistenter als Holz. Digitale Technik ermöglicht sogar eine Bedienung, auch wenn man nicht Zuhause ist.
So kann man die Systeme herauf- und herunterfahren, um Einbrecher zu täuschen und den Eindruck zu vermitteln, das Haus sei bewohnt. In Sachen Design kann der moderne Rollladen jedoch nicht unbedingt mit seinen nostalgischen Vorfahren mithalten. Ob aus Aluminium, PVC oder Holz, selbst als reiner Zierladen ohne Klappfunktion, sind die klassischen Produkte durch die zahlreichen Variationen und Gestaltungsmöglichkeiten auch heute noch bei Liebhabern oder Bewohnern von Fachwerkhäusern gefragt. Retro ist im Trend – dementsprechend steigt auch die Nachfrage und zahlreiche Unternehmen liefern heute wieder Klapp- und Schiebeläden von hoher Qualität.