Solarfenster
Großflächige Solarfenster stellen eine natürliche und nachhaltige Quelle zur Gewinnung von Energie dar.
Fenster haben zwei wesentliche Funktionen: Zum einen brauchen wir sie in unseren Wohn- und Arbeitsräumen, um zu lüften, mit frischer Luft versorgt zu werden und um das Raumklima zu optimieren.
Die andere Funktion besteht darin, Licht ins Haus zu lassen, was für unsere Gesundheit essentiell ist. Doch was bedeutet „Lichtdurchlässigkeit“ eigentlich? Welche Fenster mit welcher Scheibe lassen wie viel Lichtstrahlen durch und kann man die Durchlässigkeit von Licht an Fenstern beeinflussen?
Je nach Verglasung fällt der sogenannte "Lichttransmissionsgrad" unterschiedlich aus – wie Sie das nutzen können, erfahren Sie hier.
Der bauphysikalische Begriff für „Lichtdurchlässigkeit“ lautet „Lichttransmissionsgrad“ (kurz tL). Dabei ist die Transmission eine spezifische Eigenschaft eines Materials, die die Weiterleitung oder Reflexion von Wellen bestimmt. Die Lichttransmission steht für die Durchlässigkeit von Licht im sichtbaren Bereich des menschlichen Auges, also wieviel für den Menschen sichtbares Licht durch ein Objekt – zum Beispiel die Verglasung eines Fensters – dringt. Sie ist nicht gleichzusetzen mit der Transparenz. Denn bei Milchglas, strukturiertem oder satiniertem Glas ist letztere zwar nicht so gegeben wie bei Klarglas, aber auch diese Glasarten können Licht durchlassen, lediglich in schwächeren Mengen.
Was ist der Unterschied zwischen Transmission, Reflexion und Absorption?
Je nach Zusammensetzung einer Scheibe kann der Transmissionsgrad hoch oder gering ausfallen. Er wird prozentual angegeben und berücksichtigt in der Berechnung nur Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 780 Nanometern (nm). Dies entspricht dem sichtbaren Spektralbereich bzw. Helligkeitsempfinden des Menschen: Es handelt sich also um die Wellenlängen sichtbaren Lichts, die das menschliche Auge wahrnehmen kann. 100 Prozent bedeuten, dass ein Material maximal lichtdurchlässig ist, bei null ist es vollkommen blickdicht. Ausgangslage der Messung sind Lichtstrahlen, die senkrecht auf eine Oberfläche – im Falle eines Fensters die Scheibe – treffen:
Ein Teil der Strahlung wird dabei reflektiert, ein anderer gelangt nach innen und gibt dort Wärme ab, die je nach Wärmedämmung der Verglasung in geringen oder hohen Mengen nach draußen zurückfließt.
Bei nicht getönten Scheiben wird der Lichttransmissionsgrad hauptsächlich von der Glasdicke beeinflusst, doch auch von Bestandteilen und Zusätzen in der Verglasung (z.B. dem Eisenoxid-Anteil).
Zusammengefasst: Je höher der tL-Wert, desto mehr Licht gelangt von außen nach innen.
EXPERTENINTERVIEW
Welchen Sichtschutz kann ich für meine Fenster auswählen?
In Räumen, in denen Sie guten Sichtschutz wünschen, wie beispielsweise im Badezimmer, können Sie aus einem breiten Angebot an Ornamentgläsern wählen. Diese schützen Ihre Räume vor fremden Blicken und lassen dennoch genügend Licht ein.
Zu unserem Wohn- und Lebenskomfort gehört die ausreichende Versorgung an Tageslicht. So sehr Hersteller heute an einer perfekten Lampe arbeiten – ohne natürliches Licht und das Vitamin D, das die Strahlen der Sonne in unserem Körper produzieren, werden wir schnell krank, bedrückt oder müde. Eine zu intensive Strahlung kann wiederum als grell und unangenehm empfunden werden, besonders, wenn man schlafen möchte.
Glas ist nicht gleich Glas, daher besitzen Fensterscheiben je nach Material einen anderen Wert in ihrer Lichtdurchlässigkeit. Folgende Tabelle zeigt, wie groß die Unterschiede zwischen einzelnen Glasarten sei können. Als Vergleichswert kann der Lichttransmissionsgrad einer stark getönten Sonnenbrille dienen: Dieser beträgt ca. 18 %.
Verglasung | Lichttransmissionsgrad in Prozent |
---|---|
Klarglas (Floatglas) | 90 |
Isolierglas | 82 |
Wärmeschutzisolierglas | 73 - 80 |
Acrylglas („Plexiglas“) | 92 |
Milchglas (Opal-, satiniertes Glas) | Abhängig von Farbe, Form und Hersteller (bis 92%) |
Sonnenschutzglas | 50-70 |
Die obigen Angaben sind natürlich nicht absolut: Die Werte hängen von der konkreten Beschichtung ab. Außerdem sind die Unterschiede zwischen Isolierglas und transparentem Flachglas kaum sichtbar.
Neben der Transparenz Ihres Fensterglases und der Frage, wieviel Licht durchgelassen werden darf, sollten auch die Wärmedämmung, der Lichttransmissions- und der Energiedurchlassgrad (g-Wert) ein Thema beim Fensterkauf sein:
Denn Energie sinnvoll zu nutzen, spart beträchtliche Kosten ein und ist auch besser für die Umwelt.
Wieviel Licht Verglasungen durchlassen sollen und wie hoch der Blendschutz ausfällt, ist jedoch nicht nur im Hausbau, sondern auch für Autoscheiben, Ski- und Sonnenbrillen relevant. Dabei ist wichtig zu beachten, dass Blendschutz und UV-Schutz zwei verschiedene Dinge sind.
Heutzutage wählen Architekten für moderne Gebäude besonders gerne großflächige Fenster in optisch interessantem Design, die so transparent wie nur möglich sind. Schließlich kann der Raum hinter einer stark lichtdurchlässigen Scheibe bei Bedarf mit einem Sichtschutz oder Sonnenschutz (z.B. durch Rollos oder Jalousien) trotzdem jederzeit verdunkelt werden.
Wenn Sie Ihre Fenster abdunkeln möchten, sind Gardinen, Jalousien, Rollos, Plissees & Co die altbewährteste und einfachste Lösung: Der Preis für diese Accessoires ist erschwinglich, das Anbringen sehr leicht. Von langanhaltender Qualität und bequemer zu bedienen sind elektronische Lamellenvorhänge, deren Ausrichtung Sie danach bestimmen können, wieviel Licht Sie sich gerade im Raum wünschen. Noch cleverer ist es, wenn das Glas mit schaltbaren Folien beschichtet wird: Diese werden einfach an die Scheibe geklebt und absorbieren das Licht nach Bedarf stärker oder schwächer. Die Bedienung erfolgt per Fernbedienung oder heutzutage sogar per App am Smartphone. Je nach Folie können Farbe oder Textur geändert werden, zum Beispiel kann Klarglas (Floatglas) zu Milchglas umgesteuert werden. Ähnlich verhält es sich mit Folien, die zusammen mit gewöhnlichem Glas als Sonnenschutzglas wirken.
Jüngste Entwicklungen im Fensterbau ermöglichen Verglasungen, die wie „von allein“ den Lichttransmissionsgrad steuern können: Dies geschieht entweder über elektrische Signale
oder eine chemische Reaktion – das Glas verdunkelt sich auf Knopfdruck und sorgt so für die gewünschte Beleuchtung im Wohnraum. Nicht ganz billig, aber sehr komfortabel.